2025_01_20 Infoveranstaltung Rufbus, Carsharing und mehr

(v. l.) Stefan Kattari, Bürgermeister Grassau, Petra Blum, SPD-OV Tacherting, Tobias Gasteiger, SPD-OV Grassau

Zur Informationsveranstaltung Mobilität lud die Vorsitzende des SPD Ortsvereins Tacherting Petra Blum ein. Zunächst begrüßte sie die beiden Referenten Bürgermeister und Kreisrat Stefan Kattari und den SPD OV-Vorsitzenden und Kämmerer Tobias Gasteiger aus der Marktgemeinde Grassau.

Stefan Kattari berichtete über Neues aus dem Verkehrsausschuss des Landkreises Traunstein. So sei man dabei, mit dem Auslaufen der Konzessionen der einzelnen Busverbindungen, das Angebot weiter auszubauen. In 2025 wird damit begonnen, die Hauptachsen rund um den Chiemsee sowohl in der täglichen Zeitspanne, als auch in der Häufigkeit der Fahrten zu stärken. Zudem wurde beschlossen, den Nachtexpress wieder anzubieten. Die Konzessionen für den nördlichen Landkreis würden erst 2028 auslaufen, sodass erst dann mit weiteren Verbesserungen im Mobilitätsangebot rechnen könne.
Anschließend informierte Tobias Gasteiger, über die inzwischen einjährige Erfahrung mit dem Carsharing in Grassau. Die SPD Grassau hatte 2023 zu einer Diskussionsveranstaltung mit der Referentin Rebecca Karbaumer eingeladen, die u. a. berichtete, dass in der Schweiz an jedem Bahnhof 2 Fahrzeuge ortsunabhängig für das Carsharing bereitstünden. Betreiber dieses Angebots sei die Schweizer Bahn. Sie informiert damals auch, dass man bei der Anschaffung eines PKW beachten solle, dass jedes Auto 400 – 600 EUR pro Monat an Kosten verursache, auch wenn es nicht bewegt würde. Wer weniger als 10.000 km mit seinem Auto fahre, für den sei Carsharing eindeutig billiger. Dies solle man bei der Anschaffung eines Zweit- oder Drittfahrzeugs bedenken, wenn es ein Angebot für Carsharing am Ort gebe. In Grassau bestehen verschiedene Arbeitskreise, darunter auch der Arbeitskries nachhaltige Mobilität, an denen sich Bürger beteiligen können, um die gemeindlichen Entscheidungen mitzugestalten. Es zeichnete sich ein großes Interesse an Carsharing in Grassau ab, sodass sich der Arbeitskreis nachhaltige Mobilität entschloss, das Projekt gemeinsam mit dem Ökomodell Achental voranzutreiben. In den Gemeinden Grassau, Übersee, Unterwössen und Grabenstätt stehen nun jeweils ein E-Auto und in Marquartstein ein 7-Sitzer-Bus für das Carsharing zur Verfügung. Betrieben wird dieses über die App „einfach-unterwegs.eu“. Für 2,50 EUR pro Stunden und 0,25 EUR/km könne man sich die Fahrzeuge ausleihen, wenn man in der App registriert ist. Es sind auch Buchungen mit Tages- und Wochenendpauschalen möglich, jedoch dürfen die Fahrzeuge maximal 5 Tage am Stück gebucht werden. Für das Carsharing-Angebot müsse man ein Fahrzeug, das die Gemeinde Grassau geleast hat, einen Parkplatz mit einer Wallbox und ggf. die nötige Infrastruktur in Form eines Schaltschranks bereitstellen. Die örtliche Sparkasse bezuschusse dieses Projekt mit einem Stellplatz und den Stromkosten. Auch zur Verfügung gestellte Privat- oder Vereinsfahrzeuge könnten beim Carsharing mit eingebunden werden. Betreiber der Fahrzeuge ist „Einfach unterwegs“, die für eine monatliche Pauschale den Service- und Pflegeaufwand, TÜV und Kundenservice übernehmen. Das Carsharing-Auto diene in Grassau auch als Dienstfahrzeug und wurde im letzten Jahr hierfür bereits mit über 3.000 km in Anspruch genommen. Mit über 7.800 km wurde das Auto für Privatfahrten gebucht. Tobias Gasteiger wies darauf hin, dass im zweiten Betriebsjahr mit einer höheren Nutzung gerechnet werde. So wurde das Carsharing in Prien beispielweise im zweiten Jahr bereits für mehr als 20.000 km gebucht. Er selbst nutze das Carsharing sowohl beruflich, als auch privat und wolle nicht mehr darauf verzichten.
Stefan Kattari schloss den sehr informativen Abend mit dem Ausblick auf das geplante Rufbussystem Traudl ab, das etwa 2026 starten wird. Die Gemeinden Chieming, Grabenstätt, Grassau und Übersee haben diesem zugestimmt und möchten so ein Busangebot je nach Bedarf schaffen, das 230 Haltestellen und durchgehend von Montag bis Sonntag Betriebszeiten von 6 – 22 Uhr anbietet. Ziel sei es, die Bürger möglichst wohnortnah abzuholen und zum nächstgelegenen Anschluss des ÖPNV zu bringen. Mit diesen Rufbussen könnte man eine Feinst-Erschließung auch für Bürger in entlegenen Ortschaften ohne ÖPNV ermöglichen. Man profitiere dabei von den Erfahrungen des bereits sehr erfolgreichen Rufbusses ROSI im Landkreis Rosenheim und des erst kürzlich gestarteten Rufbusses RUPI rund um den Waginger See. Dies bedeutet jedoch auch für die Gemeinden, dass voraussichtlich ein hohes jährliches Defizit aus den Betriebskosten, auf sie zukommen wird. Die Besucher waren begeistert über die umfassenden und praxisnahen Informationen.

2025_01_20 Infoveranstaltung Rufbus, Carsharing und mehr

(v. l.) Stefan Kattari, Bürgermeister Grassau, Petra Blum, SPD-OV Tacherting, Tobias Gasteiger, SPD-OV Grassau

Zur Informationsveranstaltung Mobilität lud die Vorsitzende des SPD Ortsvereins Tacherting Petra Blum ein. Zunächst begrüßte sie die beiden Referenten Bürgermeister und Kreisrat Stefan Kattari und den SPD OV-Vorsitzenden und Kämmerer Tobias Gasteiger aus der Marktgemeinde Grassau.

Stefan Kattari berichtete über Neues aus dem Verkehrsausschuss des Landkreises Traunstein. So sei man dabei, mit dem Auslaufen der Konzessionen der einzelnen Busverbindungen, das Angebot weiter auszubauen. In 2025 wird damit begonnen, die Hauptachsen rund um den Chiemsee sowohl in der täglichen Zeitspanne, als auch in der Häufigkeit der Fahrten zu stärken. Zudem wurde beschlossen, den Nachtexpress wieder anzubieten. Die Konzessionen für den nördlichen Landkreis würden erst 2028 auslaufen, sodass erst dann mit weiteren Verbesserungen im Mobilitätsangebot rechnen könne.
Anschließend informierte Tobias Gasteiger, über die inzwischen einjährige Erfahrung mit dem Carsharing in Grassau. Die SPD Grassau hatte 2023 zu einer Diskussionsveranstaltung mit der Referentin Rebecca Karbaumer eingeladen, die u. a. berichtete, dass in der Schweiz an jedem Bahnhof 2 Fahrzeuge ortsunabhängig für das Carsharing bereitstünden. Betreiber dieses Angebots sei die Schweizer Bahn. Sie informiert damals auch, dass man bei der Anschaffung eines PKW beachten solle, dass jedes Auto 400 – 600 EUR pro Monat an Kosten verursache, auch wenn es nicht bewegt würde. Wer weniger als 10.000 km mit seinem Auto fahre, für den sei Carsharing eindeutig billiger. Dies solle man bei der Anschaffung eines Zweit- oder Drittfahrzeugs bedenken, wenn es ein Angebot für Carsharing am Ort gebe. In Grassau bestehen verschiedene Arbeitskreise, darunter auch der Arbeitskries nachhaltige Mobilität, an denen sich Bürger beteiligen können, um die gemeindlichen Entscheidungen mitzugestalten. Es zeichnete sich ein großes Interesse an Carsharing in Grassau ab, sodass sich der Arbeitskreis nachhaltige Mobilität entschloss, das Projekt gemeinsam mit dem Ökomodell Achental voranzutreiben. In den Gemeinden Grassau, Übersee, Unterwössen und Grabenstätt stehen nun jeweils ein E-Auto und in Marquartstein ein 7-Sitzer-Bus für das Carsharing zur Verfügung. Betrieben wird dieses über die App „einfach-unterwegs.eu“. Für 2,50 EUR pro Stunden und 0,25 EUR/km könne man sich die Fahrzeuge ausleihen, wenn man in der App registriert ist. Es sind auch Buchungen mit Tages- und Wochenendpauschalen möglich, jedoch dürfen die Fahrzeuge maximal 5 Tage am Stück gebucht werden. Für das Carsharing-Angebot müsse man ein Fahrzeug, das die Gemeinde Grassau geleast hat, einen Parkplatz mit einer Wallbox und ggf. die nötige Infrastruktur in Form eines Schaltschranks bereitstellen. Die örtliche Sparkasse bezuschusse dieses Projekt mit einem Stellplatz und den Stromkosten. Auch zur Verfügung gestellte Privat- oder Vereinsfahrzeuge könnten beim Carsharing mit eingebunden werden. Betreiber der Fahrzeuge ist „Einfach unterwegs“, die für eine monatliche Pauschale den Service- und Pflegeaufwand, TÜV und Kundenservice übernehmen. Das Carsharing-Auto diene in Grassau auch als Dienstfahrzeug und wurde im letzten Jahr hierfür bereits mit über 3.000 km in Anspruch genommen. Mit über 7.800 km wurde das Auto für Privatfahrten gebucht. Tobias Gasteiger wies darauf hin, dass im zweiten Betriebsjahr mit einer höheren Nutzung gerechnet werde. So wurde das Carsharing in Prien beispielweise im zweiten Jahr bereits für mehr als 20.000 km gebucht. Er selbst nutze das Carsharing sowohl beruflich, als auch privat und wolle nicht mehr darauf verzichten. Stefan Kattari schloss den sehr informativen Abend mit dem Ausblick auf das geplante Rufbussystem Traudl ab, das etwa 2026 starten wird. Die Gemeinden Chieming, Grabenstätt, Grassau und Übersee haben diesem zugestimmt und möchten so ein Busangebot je nach Bedarf schaffen, das 230 Haltestellen und durchgehend von Montag bis Sonntag Betriebszeiten von 6 – 22 Uhr anbietet. Ziel sei es, die Bürger möglichst wohnortnah abzuholen und zum nächstgelegenen Anschluss des ÖPNV zu bringen. Mit diesen Rufbussen könnte man eine Feinst-Erschließung auch für Bürger in entlegenen Ortschaften ohne ÖPNV ermöglichen. Man profitiere dabei von den Erfahrungen des bereits sehr erfolgreichen Rufbusses ROSI im Landkreis Rosenheim und des erst kürzlich gestarteten Rufbusses RUPI rund um den Waginger See. Dies bedeutet jedoch auch für die Gemeinden, dass voraussichtlich ein hohes jährliches Defizit aus den Betriebskosten, auf sie zukommen wird. Die Besucher waren begeistert über die umfassenden und praxisnahen Informationen.