Haigermoser: „Setzt euch für unsere Sozialdemokratie und für die Demokratie ein“
Der SPD-Ortsverein hielt seine Jahreshauptversammlung in der Pizzeria „Don Camillo“ in Tacherting ab. Neben den Berichten der Vorstandsmitglieder und einer Mitgliederehrung stand besonders die Vorstands-Neuwahl auf der Tagesordnung. Vorsitzender Helmut Haigermoser und der Kassier Sebastian Aigner hatten im Vorfeld signalisiert, für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung zu stehen.
In seinem Rückblick erinnerte Haigermoser daran, dass der SPD-Ortsverein 1963 gegründet wurde, heuer also seit 60 Jahren besteht und dabei nur von vier Vorsitzenden geleitet wurde. Von Anton Vorsammer 1963 bis 1983, von Albert Geiselbrecht 1983 bis 1989, von Wolfgang Wimmer 1989 bis 1998 und von Helmut Haigermoser 1998 bis 2023. In seinem Tätigkeitsbericht über diese vergangenen 25 Jahre hob der Vorsitzende besonders die umfangreichen, nichtpolitischen Tätigkeiten heraus.
So habe man in den Jahren 2001, 2003, 2004, 2005 jeweils einen Stand auf den gemeindlichen Weihnachtsmärkten organisiert, die Gewinne immer an Jugend- oder an Kindergärten der Gemeinde verteilt. Er erinnerte, dass in den Jahren von 2002 bis 2016 über 30 Spieletage vom SPD-Ortsverein organisiert wurden, auch mit Mühle- und Schafkopfturnieren. Besonders in den ersten Jahren waren der „Gröbnersaal“ und der „Reitmeiersaal“ jeweils mit Teilnehmer voll besetzt. Auch habe sich der SPD-Ortsverein seit 2004 immer am jährlichem Ferienprogramm der Gemeinde beteiligt. Besonders hervorgehoben wurde von Haigermoser die Tatsache, dass die Gründung eines Jugendfördervereins in einer SPD-Vorstandssitzung angeregt und beschlossen wurde. Daraus entwickelte sich die Suche nach einem Jugendtreff und dann die Renovierung eines Hauses allein durch die Jugendlichen und die Gründung vom Jugendtreff „CARO7“. Dieser Jugendtreff wurde dann in den Jahren 2007 bis 2012 vom SPD-Vorsitzendem Haigermoser auch ehrenamtlich betreut und geleitet. Im Jahr 2011 wurde das Monatstreffen des Ortsvereins eingeführt, so dass man sagen kann über 250 dieser Treffen haben stattgefunden. Man habe damit regelmäßig auf aktuelle Themen reagieren und somit auch bearbeiten können. In Bayern immer noch einmalig sei die Einführung eines „Tages der Sozialdemokratie“, der vom Ortsverein in den Jahren 2013, 2016, 2019 und 2022 abgehalten wurde und alle drei Jahre organisiert wird. Auf eine besonders erfolgreiche Veranstaltung in diesem Jahr wies Haigermoser noch mit der Abhaltung des „Politischen Aschermittwochs mit Fischessen“, im Gasthaus Reitmeier hin. Dabei erinnerte er auch daran, dass die Renovierung des Gasthauses Reitmeier einzig und allein dem SPD-Ortsverein zu verdanken seien. Als die Idee damals beim damaligen Bürgermeister vorgebracht wurde, hieß es, das kannst du machen, aber nicht in deiner Funktion als Gemeinderat oder als 2. Bürgermeister. Dann organisiert man so etwas halt als SPD-Ortsvereinsvorsitzender. Ebenso wie jetzt aktuell, dass die Pizzeria dem Ort Tacherting erhalten bleibt. Auch dies sei der Gesprächsführung des Ortsvereinsvorsitzenden zu verdanken. Lobend erwähnte Haigermoser noch die Zusammenarbeit mit der Presse und immer mit dem SPD-Kreisvorstand, er habe inzwischen immerhin fünf Kreisvorsitzende erlebt (Peter Kurz, Martin Ober, Dirk Reichenau, Bärbel Kofler und Sepp Parzinger). Auf die Tätigkeit der SPD-Gemeinderatsfraktion ging der Vorsitzende nur am Rande ein, er übt seine Tätigkeit als Fraktionssprecher ja noch weiterhin aus. Erfreulich sei es, dass Petra Blum als Energiereferentin gewählt wurde, aber auch da erinnerte er, dass bereits 2007 vom SPD-Ortsverein eine öffentliche Versammlung mit einem Energieberater stattgefunden hatte. Das aktuelle Ergebnis der Landtagswahlen wolle er als völlig enttäusch-end bewerten, man habe viel unternommen, um den Kandidaten Parzinger zu unterstützen. Leider war die breite öffentliche Meinung nicht zu beeinflussen, Grundsätze der „großen Politik“ und er Gesellschaft wären hätten, nicht zum Vorteil der SPD, im Vordergrund gestanden.
Abschließend begründete Helmut Haigermoser, warum er als Vorsitzender aufhört. Es läge daran, dass er eine sehr kompetente Nachfolgerin hätte, die in den letzten 10 Jahren schon zum Erfolge der gemeinsamen Arbeit beigetragen hätte und zum anderen sei es schon über-fällig, den SPD-Ortsverein einfach zu verjüngen. Den Mitgliedern und dem neuen Vorstand wollte er aber noch einige Gedanken mitgeben: „Scheut auch in Zukunft nicht die Auseinandersetzung mit anderen Parteien, sie ist wichtiger als je zuvor. Setzt euch immer für die Werte der Sozialdemokratie und unsere Demokratie ein“. Als inhaltliches Thema war ihm noch wichtig: „Begleitet die ländliche Entwicklung. Das Sterben unserer Landwirtschaft wird in den nächsten Jahren extrem zunehmen, lasst die Betroffenen nicht alleine, helft mit, dass für die Gesellschaft das bestmögliche dabei rauskommt.“ Sebastian Aigner berichtete als Kassier über einen sehr positiven Kassenstand und über einen doch sehr sparsamen Umgang mit den finanziellen Mitteln. Er hätte seine Funktion nun seit 2001 ausgeübt und, nachdem man eine kompetente Nachfolgerin gefunden hätte, würde er für eine Neuwahl auch nicht mehr zur Verfügung stehen. Der Vorstand wurde von der Versammlung einstimmig entlastet. Die anschließende Wahl des Vorstandes wurde von Altbürgermeister Rudi Schenkl geleitet.
Als neue Vorsitzende wurde Petra Blum geheim und einstimmig gewählt und als stellvertretender Vorsitzender Stefan Rauschhuber. Als Kassiererin wurde Xenia Kettl neu gewählt und als Schriftführer wie bisher Roland Mang. Revisoren sind Franz Disterer und Helmut Fuchs. Als Beisitzer wurden per Handzeichen Ingomar Blum, Markus Lechner und Helmut Haigermoser gewählt. Für ihre 40jährige Mitgliedschaft in der SPD wurden Robert Freutsmiedl und Blasius Lex mit einer Ehrenurkunde und einer Ehrennadel geehrt. Der SPD-Kreisvorsitzende Sepp Parzinger bedankte sich sehr ausführlich bei Helmut Haigermoser für seine 25jährige Tätigkeit für den SPD-Ortsverein Tacherting und für sein unermüdliches Engagement für die Sozialdemokratie. Für ihn sei das Ergebnis der Landtagswahl enttäuschend und unbefriedigend. Er bedankte sich aber für die Unterstützung die vom Ortsverein kam. Seine inhaltlichen Schwerpunkte seien aber weiterhin zu verfolgen, insbesondere die Schaffung von bezahl-barem Wohnraum, die Sicherung und Neuschaffung der Industriearbeitsplätzen, besonders in der Region und eine gute medizinische Versorgung in wohnortnahen Kliniken. Die neugewählte SPD-Ortsvereinsvorsitzende Petra Blum bedankte sich bei Haigermoser für die gemeinsamen 15 Jahre Zusammenarbeit. Sie bedankte sich bei ihrem Papa Wast Aigner für seine jahrelange Tätigkeit als Kassier und für ihre sozialdemokratische Prägung. Als Schwerpunkte ihrer Agenda nannte sie das Gelingen der Energiewende vor Ort, die Bekämpfung des Rechtspopulismus und die Gewinnung von Mitgliedern.