2023_09_15 SPD-Ortsverein spricht sich gegen überharten Denkmalschutz aus

Dritte v.r. stellv. Ortsvereinsvorsitzende Petra Blum, links davon, Sepp Parzinger SPD-Kreisvorsitzender, zweiter v.l. Ortsvereinsvorsitzender Helmut Haigermoser. Foto: Haigermoser

Aus aktuellem Anlass trafen sich Mitglieder des SPD-Ortsvereins Tacherting zu einer sehr kurzfristig eingeladenen Sondersitzung in der Pizzeria „Don Camillo“ mit dem SPD-Kreisvorsitzenden und Landtagskandidaten Sepp Parzinger. Tags zuvor war aus Kreisen der „Martin-Gröbner Kunst- und Kulturstiftung“ bekannt geworden, dass die jahrelangen Bemühungen mit einem Investor den „Gröbnerstadel“ in der Dorfmitte zu renovieren und damit zu neuem Leben zu erwecken, gescheitert sind. Vorgaben des Denkmalschutzes waren mit den Planungen und Vorstellungen des Kaufinteressenten nicht vereinbar.

Ortsvereinsvorsitzender Helmut Haigermoser regte darauf hin an, tätig zu werden, „es könne doch nicht sein, weil in Bayern schärfere Vorschriften im Denkmalschutz gelten, als in den meisten anderen Bundesländern, dass der Stadel in der Dorfmitte keiner sinnvollen Nutzung zugeführt werden kann“. Aus dem Kreis der Anwesenden kam die Anmerkung, das der Stadel zwar ortsprägend ist und darum auch von der Straßenansicht her auch schützenswert ist, aber innen größtenteils, und vom Westen her doch modernisierungsfähig wäre. Sepp Parzinger erinnerte, dass inzwischen doch jeder wissen sollte, dass Wohnraum dringend gebraucht wird und dass man eher Altbauten sanieren sollte als ständig neues Grünland für eine Bebauung auszuweisen. Er wies darauf hin, dass zwar ganz aktuell das bayerische Denkmalschutzgesetz geändert wurde. Das neue Gesetz erleichtert nun u.a. die Errichtung von Photovoltaikanlagen und ermöglicht Windräder an oder in der Nähe von Bau- und Bodendenkmälern, damit sollte auch die Energiewende vorangebracht werden. Leider war war bei der Gesetzesänderung, die 11,7 Millionen für den Denkmalschutz jährlich vorsieht, nicht zu erreichen, so Parzinger, dass man die Ausgaben, die 1990 schon einmal bei über 25 Millionen waren, deutlich erhöhen und anpassen würde.
Einig waren sich die Anwesenden, dass aufgrund der anstehenden Landtagswahl keine zielführende Aktion zum Thema möglich und sinnvoll ist. Aber man werde dranbleiben und im Herbst zu einer Informationsveranstaltung einladen, zu der dann eine, in Sachen Denkmalschutz kompetente Fachkraft, eingeladen wird.