Der SPD-Ortsverein organisierte in der Pizzeria „Don Camillo“ in Tacherting eine Informationsversammlung zu den Landtags- und Bezirkstagswahlen die am 08. Oktober stattfinden. Der Ortsvereinsvorsitzende Helmut Haigermoser hatte dazu die beiden SPD-Direktkandidaten Sepp Parzinger und Daniela Baumann eingeladen. Haigermoser stellte zunächst den Landtagskandidaten vor, Parzinger wohne in Bergen und hat eine Ausbildung als Bankkaufmann mit dem Staatspreis abgeschlossen. Nach einem freiwilligen sozialen Jahr bei Malteser Hilfsdienst absolvierte er ein berufsbegleitendes Studium, dass er als Sozialarbeiter B.A. abschloss. Daraufhin war Parzinger als Sozialarbeiter in der Obdachlosenhilfe in Berlin tätig, bis er dann seine jetzige Tätigkeit als Gewerkschaftssekretär beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in Rosenheim antrat. Parzinger selbst berichtete dann, dass er 2015 als Vorsitzender der SPD-Jugendorganisation „Jusos“ Oberbayern gewählt wurde und dann auch 2017 (bis 2021) als stellv. Juso-Bundesvorsitzender. Vorsitzender war damals Kevin Kühnert. SPD-Kreisvorsitzender auch Vorsitzender des VdK-Ortsverbandes Bergen-Vachendorf. Parzinger erklärte auch, er wird im nächsten Monat 30 Jahre alt, dass er trotz seiner jungen Jahre nicht als Berufspolitiker gesehen werden möchte. Als Schwerpunkte seiner Arbeit bezeichnete Parzinger die Themen Soziales und Gesundheit und Arbeit und Wirtschaft.
So könne er nicht verstehen, warum sich eine Bayerische Staatsregierung als einiges Bundesland so deutlich gegen ein Tariftreue- und Vergabegesetz ausspreche, wo es doch zu Zeiten eines Ministerpräsidenten Stoiber und eines DGB-Vorsitzendem Schösser schon einen sehr optimal verlaufenen „Bayerischen Beschäftigungspakt“ gab. Als sehr wichtig bezeichnete er auch das Thema „Bezahlbares Wohnen“, wobei er auf den Kreisparteitag am 03. Juli in Altenmarkt hinwies, bei dem dieses Thema ausführlichst behandelt wird. Und natürlich wolle er wieder einmal auf das Thema „Schutz unseres Wassers“ hinweisen. Hier müsse man dauerhaft immer wachsam sein, denn wie vor ein paar Wochen, versuche es auch eine CSU immer wieder, Möglichkeiten zu schaffen, dass unser Wasser privatwirtschaftlich vermarktet werden kann. Es könne nicht sein, dass auch regionale Betreiber das so wertvolle Tiefengrundwasser unter anderem auch zur Flaschensäuberung nutzen dürfen. Hier verwies Parzinger auf eine Veranstaltung am 15. Juni in Bergen mit dem SPD-Landesvorsitzenden Florian von Brunn zum Thema „ Wem gehört das Wasser“. Sein weiteres zentrales Thema, die Energieversorgung, wolle er bewusst in Tacherting nicht weiter ausführen, denn was eine stellv. SPD-Ortsvereinsvorsitzende Petra Blum, politisch völlig neutral, da bewegt sei einfach vorbildlich. Er wolle dazu nur erinnern, dass die bayerische Staatsregierung die letzten Jahre eine deutlich fehlgeleitete Energiepolitik betrieb. Daniela Baumann, SPD-Ortsvereinsvorsitzende in Trostberg wies bei Ihrer Vorstellung darauf hin, dass der Bezirkstag, für den sie kandidiert, in erster Linie auch für die Sozialpolitik verantwortlich sei. Diese könne sie aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit im Krankenhaus Trostberg bestens vertreten. Dabei ist es aber auch wichtig, dass in Sachen Gesundheit und Pflege eine deutlichere sozialdemokratisch gefärbte Sozialpolitik Einzug hält. Die wäre schon bei der Ausbildung und bei Anreizen zur Weiterbildung erforderlich. Auch im Umgang mit Gewaltprävention müssten deutlich mehr Angebote geschaffen werden. Nachdem in den örtlichen Kommunen immer öfter die kompetenten „Sozialberater“ wegfallen, was ja auch nicht ihre Kernaufgabe sei, müssten Beratungsstellen für soziale Angelegenheiten deutlich vermehrt vor Ort geschaffen werden. Ob sie nun „Quartiersmanager“ oder „Soziale Kümmerer“ genannt werden sei letztendlich doch egal, so Baumann, aber man sollte sich bei der Verantwortung nicht nur auf die vorhandenen Sozialverbände verlassen. In der Diskussion wurde besonders die Wichtigkeit und der Erhalt des Krankenhauses Trostberg in der jetzigen Form deutlich, man war sich auch einig, dass die Vielzahl der vorhandenen Krankenkassen zu unverantwortlichen Kostenausgaben führt und dass es reichen müsste, wenn es eine gesetzliche Krankenkasse gäbe, in die alle Bürger einzahlen müssen. An Beispielen wurde auch deutlich, wie ungerecht eine medizinische Behandlung aufgrund einer privaten oder einer gesetzlichen Krankenversicherung ablaufen könne. Die Lösung wäre dazu die von der SPD geplante Bürgerversicherung, so der Ortsvereinsvorsitzende Haigermoser. In einer vorangegangenen Mitgliederversammlung wurden Petra Blum, Helmut Haigermoser, Stefan Rauschhuber, Roland Mang und Sebastian Aigner als Delegierte für Konferenzen und Kreistage des SPD-Unterbezirkes Traunstein gewählt.