Das aktuelle Monatstreffen des SPD-Ortsvereins fand im Nebenzimmer des Gasthauses Reitmeier statt und hatte neben den Berichten des Vorstandes und der Gemeinderatsfraktion das Grundsatzthema Klimawandel auf der Tagesordnung. Der Ortsvereinsvorsitzende Helmut Haigermoser berichtete, dass im Vorstand beschlossen wurde, das Monatstreffen nun grundsätzlich im Gasthaus Reitmeier abzuhalten. Damit wird der SPD-Ortsverein, wie inzwischen mehrere Vereine, dazu beiträgt, dass der „Pertlwirt“ wirtschaftlich über die Runden kommt und somit als Dorfwirtschaft auch erhalten bleibt. Dass dies besonders in der jetzigen Coronazeit äußerst schwierig ist, zeigt schon die Tatsache, dass für das angebotene Mittagessen am Kirchweihsonntag nur begrenzt Plätze zur Verfügung stehen (anmelden kann man sich aber noch unter der Telefonnummer 08621 5198). Haigermoser informierte weiter, dass am kommenden Montag die erste Sitzung des Arbeitskreises Grundhochwasser nach der Kommunalwahl stattfindet und dass die ursprünglich, unter ÖPNV-Gesichtspunkten geplante Fahrt mit dem Zug nach Salzburg mit Stadtführung wegen der Corona-Problematik ausfällt und auf den Frühsommer 2021 verschoben ist. Petra Blum stellte die Inhalte ihres letzten Berichts im Gemeinderat vor, der ja in der Tagespresse ausführlich erläutert wurde. Dies war dann der Anlass für den OV-Vorsitzenden Haigermoser zu begründen, warum man sich in der Lage sieht, das umfangreiche Thema Klimawandel im Ortsverein zu behandeln.
Mit Petra als Energiereferentin im Gemeinderat hätte man eine Gemeinderätin, die Inhalte fleißig recherchiert und Kontakte knüpft, mit Vorstandsmitglied Roland Mang einen Umwelt- und Energieberater und mit Ingomar Blum einen erfahrenen Ingenieur und Projektleiter, der auch im seinen privaten Erfahrungen aus der hauseigenen Energiewende zur Seite steht. Mit der aktuellen Sitzung wolle man erst einmal die ganze Themenpalette vorstellen, die dazu beiträgt, den Klimaschutz umzusetzen, so Haigermoser. Jeder einzelne Punkt müsse zukünftig ausführlich besprochen und behandelt werden und womöglich sofort in aktuelle örtliche Planungen einfließen. Dabei sollte man mit öffentlichen Einrichtungen als Vorbildmaßnahme beginnen. Es wurde festgehalten: Wichtig wäre für die Energiewende die Entwicklung eines örtlichen Energie- und Klimaschutzkonzeptes, grundsätzlich sei Energieeinsparung zu fördern, eine deutlich bessere Energiespeicherung sei notwendig, Photovoltaik-Anlagen auf den gemeindlichen Gebäuden seien zu forcieren und im Eigenbetrieb zu nutzen, ökologische Rahmenbedingungen für Bauleitpläne seien aufzustellen und eine dezentrale Energie/Wärmeversorgung in Neubaugebieten sei zu prüfen. Für eine Mobilitätswende sollte man Sharing-Angebote nutzen oder erarbeiten, den Öffentlichen Personennahverkehr deutlich verbessern und dessen Nutzung massiv bewerben. Eine Ernährungswende würde eingeleitet, wenn die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln und die Direktvermarktung gefördert würde. Auch eine nachhaltige Landnutzung sei anzustreben und die Förderung einer ökologischen Landwirtschaft. Eine Konsumwende ist notwendig. Sie ist zu erreichen, wenn Ressourcenverschwendung gestoppt wird, wenn Beschaffungen aus ökologischen Gesichtspunkten erfolgen und ökologische Investitionen auch gefördert werden. Für eine notwendige Wohnwende ist an eine hauseigene Strom- und Wärmeversorgung zu denken, an ein eigenes ökologisches Wassermanagement, an die erforderliche Ressourcenschonung und an eine notwendige Nahversorgung. Der SPD-Ortsvorsitzende Helmut Haigermoser machte zum Abschluss deutlich, „uns hilft es nicht, nur modernisieren zu wollen, wir müssen transformieren, das heißt, wir müssen umwandeln, umformen und umgestalten, auch kein Klein-Klein ist hilfreich, sondern nie dagewesene Maßnahmen werden benötigt“ und wir sollten vor Ort versuchen, möglichst viele davon umzusetzen.