SPD erinnert an Erdüberlastungstag
„Gasthaus Reitmeier in einzigartiger Aktion renoviert“
Der SPD-Ortsverein veranstaltete erstmals seit den Coronaeinschränkungen
im März wieder ein Monatstreffen mit persönlicher Präsenz. Es fand in der Pizzeria Don Camillo statt. Ortsvereinsvorsitzender Helmut Haigermoser konnte neben Mitgliedern auch den neugewählten Bürgermeister Werner Disterer (FW) begrüßen. Die Versammlung diente in erster Linie noch der Aufarbeitung der Kommunalwahlen und der aktuellen Berichterstattung.
Der Vorsitzende konnte berichten, dass die Arbeit des Vorstandes und der Gemeinderatsfraktion in den vergangenen vier Monaten über fünf Videokonferenzen stattgefunden hat, die beiden neuen Gemeinderatsmitglieder Stefan Rauschhuber und Manfred Wildmann wurden dabei als Beisitzer in den Vorstand des Ortsvereins berufen. Zum Ausgang der Kommunalwahlen äußerte sich Haigermoser, es ist zwar schade, dass wir bei einem Stimmenzuwachs von 1 100 Stimmen gegenüber der Wahl 2014 keinen Sitz dazu gewinnen konnten, das sei aber der hohen Wahlbeteiligung geschuldet, auch dass wir keinen stellvertretenden Bürgermeister stellen können, aber auch das war nach diesem Wahlausgang zu erwarten. Als sehr positiv wurde bewertet, dass Manfred Wildmann als einer der Vereinsreferenten benannt wurde und Petra Blum als Energiereferentin, für einen Bereich, der von unserer Fraktion vorgeschlagen wurde.. Haigermoser wurde zum Fraktionssprecher gewählt.
Als Positiv bewertete Haigermoser, dass Bürgermeister Disterer zu jeder Sitzungsvorbesprechung mit seinen Stellvertretern auch den SPD-Fraktionssprecher einlädt. Haigermoser sah das Ergebnis der Kreistagswahl äußert problematisch, die SPD habe nur noch 7 Sitze (11) im Kreistag, was er aber als beschämend bezeichnete, ist die Tatsache, das Tacherting, als eine der größten Gemeinden im Kreis überhaupt kein Kreistagsmitglied mehr aufzuweisen hat. Er erinnerte, dass in den Zeiten als Rudi Schenkl Bürgermeister war, noch jede der drei Fraktionen ein Kreistagsmitglied vorweisen konnten. Als Ursache nannte er womöglich die Tatsache, dass sich immer mehr Bürger von der Politik abwenden und politische Auseinandersetzung, auch vor Ort nicht mehr gefragt ist. Haigermoser berichtete weiter über den Renovierungsfortschritt bei der Gaststätte Reitmeier, diese wären nun soweit abgeschlossen, dass man nun nur noch auf die Abnahme und Genehmigung wartet. In mehr als 100 Tagen ehrenamtlicher Arbeit, bei über 1 200 Arbeitsstunden von meist nur einer Handvoll Helfern, vorwiegend Mitglieder des SPD-Ortsvereines und bei einem Kostenaufwand von nur etwa 20 000 Euro durch die Gemeinde, habe man etwas durchgezogen, dass in der Region so ziemlich einmalig sein dürfte. Besonders hervorzuheben sei die Rolle des neuen Bürgermeister Werner Disterer in den letzten Monaten, so Haigermoser. Mit Disterer kam neuer Schwung in die Abläufe, Vorhaben wurden umgehend abgesegnet oder auch, oft mit Hilfe des Bauhofs, sofort erledigt. Der Vorsitzende berichtete weiter über eine aktuell stattgefundene Kreisvorstandssitzung, auch erstmals wieder bei persönlicher Anwesenheit, an der auch der Landtagsabgeordnete Florian von Brunn teilgenommen hatte. Dieser erwähnte, dass neben der meist positiven Bewältigung der Coronakrise durch die Staatsregierung, sehr wohl auch erhebliche Defizite augenscheinlich wurden, so die digitale Unterversorgung von vielen Schulen, das Problem der häuslichen Gewalt und die allgemeine fehlende Kinderversorgung, weil eben viele Kinder in Schulen und Kindergärten darauf angewiesen waren, überhaupt ein Frühstück oder ein Mittagessen zu erhalten, was dann durch Corona weggefallen ist. Daran müsse dringend gearbeitet werden. Er wies auch eindringlich auf den Weltüberlastungstag hin, dieser Kampagnentag wurde eingeführt, um an die Nachhaltigkeit zu erinnern. Rechnerisch sind mit diesem Tag alle uns zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen für das Jahr 2020 aufgebraucht, die Äcker, das Weideland, die Fischgründe und die Wälder. Für die ganze Welt wurde ursprünglich der 01. August berechnet (2019 war es der 29. Juli), durch Corona verschob er sich auf den 22. August. Für Deutschland war es der 03. Mai, Katar erreichte ihn schon am 11. Februar und Indonesien verbrauchte erst am 18. Dezember seine Ressourcen. Dieses Thema nahm auch Haigermoser auf, um zu erinnern, dass man auch über den Umweltausschuss vor Ort tätig werden müsse, um Nachhaltigkeit in jeder Form besser zu leben. In der Diskussion äußerte sich Gemeinderat Stefan Rauschhuber sehr positiv über die aktuelle Arbeit mit dem Bürgermeister und den Gemeinderatsmitgliedern, es gelte alte Gräben zu zuschütten und aufeinander einzugehen um dann gemeinsam Ziele im Sinne der Bürger erreichen zu können. Ihm persönlich sei besonders wichtig, besonders Mittelzuweisungen und Fördermöglichkeiten auf zu tun, auch möchte er geklärt haben, ob die Leaderprogramme nicht doch auch in Tacherting Vorteile brächten. Petra Blum freute sich auf ihre Aufgabe, besonders als Energiereferentin, sie habe schon die Daten der Heizsysteme und Photovoltaikanlagen der kommunalen Gebäuden gesammelt und Kontakt mit der Energieagentur Südostbayern aufgenommen. Dabei bot die Energieagentur einen vor-Ort-Termin in der Gemeinde an, um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie z.B. Heizkosten optimiert und die Schule bis zum Winter „kälteresistenter“ gemacht werden könnte. Altbürgermeister Rudi Schenkl erinnerte an zurückliegende, doch unrühmliche Zeiten im Gemeinderat, er begrüße es, wenn die neue Zusammenarbeit so funktioniert und von allen so gelebt wird. Abschließend äußerte sich auch Bürgermeister Werner Disterer: Die neue Tätigkeit macht ihm Spass und es gäbe viele „Baustellen“. Aber das eine oder andere geht halt nicht schneller und vor allem nicht immer alles zeitgleich. Es gelte auch, die Mitarbeiter mitzunehmen und nicht zu überfordern. Es freue ihn, wenn seine Arbeit von der SPD-Fraktion positiv gesehen wird und er wünsche sich dass fair zusammen gearbeitet wird und alle sich sachlich einbringen.